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Internationaler Kongress: Venezuela nach Hugo
Chávez
20. – 21. April 2013 in Köln
Schlussbericht
Organisatoren des internationalen Kongress
„Venezuela nach Hugo Chávez“ ziehen positive Bilanz
Ein Wochenende nach dem knappen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl von
Nicolas Maduro gegenüber Henrique Capriles Radonsky fand am Wochenende
des 20./21. April 2013 an der Universität zu Köln (Deutschland) der
internationale Kongress „Venezuela nach Hugo Chávez“ statt.
Foto von der Schlussdiskussion auf dem
internationalen Kongress "Venezuela nach Hugo Chávez" am 21.4.2013. Von
links nach rechts: Michael Kresse, Christian Cwik, Steve Ellner, Andrés
Otálvaro, Harald Neuber, Michael Zeuske, Dario Azzellini, Gregory
Wilpert
Über verschiedene Panels mit anschließenden Diskussionsrunden hatte sich
dabei für rund 70 Teilnehmer die Möglichkeit zu einer umfassenden
akademische Analyse der „Revolución Bolivariana“ in Venezuela ergeben.
Diese Analyse baute auf den Vorträgen von Steve Ellner (Barcelona,
Venezuela), Dario Azzellini (New York), Gregory Wilpert (New York),
Christian Cwik (Wien), Malte Daniljuk (Berlin), Harald Neuber (Berlin),
Douglas Estevam (Brasilien), Michael Zeuske (Köln), Michael Kresse
(Köln) und Andrés Otálvaro (Köln) auf.
Im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Krise in Europa war diese
Veranstaltung eine exzellente Gelegenheit, das alternative Modelle zu
diskutieren, das im venezolanischen Umgestaltungsprozess während der
letzten 14 Jahre errichtet worden ist. Bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt
hat es in Deutschland wenige Bemühungen dazu gegeben, wissenschaftliche
Diskussionsrunden zur „Revolución Bolivariana“ zu veranstalten. Die
Veranstaltung war daher ein wichtiger Beitrag in diesem Zusammenhang.
Die interdisziplinäre Ausrichtung des Kongresses hat es ermöglicht,
genügend Raum für kritische und verschiedenartige Blickweisen aus den
klassischen Perspektiven der Geschichtswissenschaft, der
Politikwissenschaften, der Soziologie, der Anthropologie sowie
Kommunikationswissenschaften zu geben ohne dabei neuere Fachbereiche wie
postkoloniale, kulturelle Studien und anthropologische Geschichte außen
vor zu lassen.
Seit dem Tod des Präsidenten Hugo Chávez am 5. März 2013 hat in
Venezuela ein besonderer Zeitabschnitt der Unsicherheit und der
Neubestimmung begonnen: der Wahltag vom 14. April, seine Ergebnisse und
Konfrontationen einschließlich der zu bedauernden gewalttätigen
Ausschreitungen, die acht Todesopfer gefordert haben, fallen in ein
Panorama der Konflikte und Herausforderungen. Aufbauend auf den
Vorträgen über die Geschichte des Landes und den soziopolitischen
Reformprozess der „Revolución Bolivariana“ wurden auf dem Kongress auch
die möglichen Szenarien für Venezuela nach der Ära Hugo Chávez
diskutiert, die Rolle des verstorbenen Präsidenten mit seiner unstrittig
hohen Bedeutung für die Politik in Lateinamerika, sein aus
unterschiedlichen Sichtweisen heraus betrachtetes Vermächtnis, das
deutliche Auswirkungen sowohl für das Land, als auch für die Region
haben wird.
Die Inhalte des Kongresses verteilten sich auf die folgenden Panels:
Eröffnungsrede: Venezuela im Zeichnen von Polarisierung, Wahlen und „Revolución
Bolivariana“
Panel 1: Geschichtlicher Rahmen Venezuelas: Kontinuitäten und Brüche im
Land Simón Bolívars
Panel 2: Die Konstruktion eines neuen Machtkonzepts: „Partizipative und
Protagonistische Demokratie“ sowie „Misiones Bolivarianas“
Panel 3: Basisbewegungen, Kultur und Sozialpolitik: kommunales
Experiment und soziale Organisationen in ALBA
Panel 4: Wirtschaft, Ideologie und Diskurs: ein Land zwischen
Turbokapitalismus und Sozialismus des XXI. Jahrhunderts
Panel 5: Visuelle Welten und Kommunikationspolitik. Auseinandersetzung
zwischen Chavismo und der Opposition in den Medien.
Schlussdiskussion: Welche Zukunft haben der Chavismo und die „Revolución
Bolivariana“ in Venezuela?
Unter den Teilnehmern an dieser öffentlich zugänglichen Veranstaltung
gab es sehr unterschiedliche Positionen sowohl bezüglich der aktuellen
Lage in Venezuela, als auch zu den gehaltenen Vorträgen auf dem
Kongress. Besucher und Studenten aus Deutschland, Venezuela und anderen
Ländern vermittelten ihre Sichtweisen der Dinge, die unterschiedliche
Standpunkte, Zustimmung aber auch Kritiken, Distanzierungen und
deutliche oppositionelle wie zustimmende Erklärungen zum politischen
Prozess der „Revolución Bolivariana“. In diesem Zusammenhang gab es
vereinzelt auch emotionale Reaktionen und Wortverdrehungen seitens
venezolanischer Studenten gegenüber zuvor geäußerten Aussagen der
Referenten. Darin spiegelt sich zweifellos das in Venezuela gegenwärtig
vorherrschende Klima gesellschaftlicher Polarisierung und Konflikte
wider. Dieses Faktum hat das eigentliche Ziel der Veranstaltung nicht
konterkariert, ein Ziel das darin besteht, eine weit gefasste
akademische Diskussion anzuregen, die sich in professioneller und
sachlicher Weise auf die Widersprüche sowohl in der venezolanischen
Realität im Allgemeinen, als auch innerhalb der „Revolución Bolivariana“
im Speziellen annimmt und die sämtliche subjektive, pluralistische und
kritische Sichtweisen berücksichtigt.
Verfasser des spanischen Originaltextes: Andrés Otálvaro
Übersetzung in die deutsche Sprache:
Michael Kresse
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